Ist die hohe Inflation vorbei?

Die Erwartungen der Anleger an das Jahr 2024 sind hoch. Sie erwarten einen großen Wandel in der makroökonomischen Landschaft, der enorme Chancen mit sich bringen könnte.

Es fühlt sich ähnlich an wie in den Jahren 2002 und 2010. Diese Jahre lösten Wachstumszyklen aus, die solide Anlagerenditen lieferten.

Die Geschichte wiederholt sich vielleicht nicht, aber sie dient als Leitfaden. Daher freuen sich die Anleger auf die am meisten erwarteten Entscheidungen in diesem Jahr. Sie gehen davon aus, dass die Zentralbanken beginnen werden, die Zinssätze zu senken.

Aber es könnte ein Problem geben. Die Inflationsraten, anhand derer die Zentralbanken ihre Entscheidungen treffen, sinken möglicherweise nicht so schnell, wie die Anleger es wünschen.

Gibt es etwas, mit dem sich die Zentralbanken noch herumschlagen müssen, oder ist der Hochinflationszyklus vorbei?

Der Zugriff auf das Makrobild wird uns helfen, hier die Antwort zu finden.

Annäherung an Ziele

Die neuesten Daten der führenden Länder der Welt zeigen, dass sich die Inflation stabilisiert hat.

Der Großteil der entwickelten Welt strebt eine jährliche Inflationsrate von 2 % an. Mit anderen Worten: Die USA, die Eurozone, das Vereinigte Königreich und andere werden mit einem jährlichen Preiswachstum von 2 % zufrieden sein.

Sobald diese Zahl in Sicht ist, können sie beginnen, ihre Zinssätze zu senken.

Hier sind die aktuellsten Daten. Die annualisierte Rate der Verbraucherpreisinflation von Mai bis November 2023 betrug 0,6 % im Vereinigten Königreich, 2,7 % in der Eurozone und 2 % in den USA. Allerdings zieht die Federal Reserve hier bevorzugt die persönlichen Konsumausgaben (PCE) heran.

Diese Zahlen beziehen sich auf die letzten sechs Monate (bis November) und entsprechen nicht einer Wachstumsrate für das Gesamtjahr. Aber die Richtung ist klar.

Die Inflation geht von den im Jahr 2022 erreichten Höchstständen zurück.

Darüber hinaus nähert es sich den Zielen der Zentralbanken an.

Keine Erhöhungen mehr?

Das bedeutet in erster Linie, dass es in diesem Zyklus wahrscheinlich keine weiteren Zinserhöhungen geben wird.

Die Politik braucht keine weiteren Zinserhöhungen, wenn die Wirtschaft nicht überhitzt.

Eine Lockerungspolitik scheint zum jetzigen Zeitpunkt unmittelbar bevorzustehen. Bleibt nur die Frage: Wann und in welchem Tempo werden die Zentralbanken mit der Zinssenkung beginnen?

Sie hängt maßgeblich von der Arbeitsmarktstärke und dem gesamtwirtschaftlichen Wachstum (Bruttoinlandsprodukt bzw. BIP) ab.

Ersteres ist weiterhin stark und die Arbeitslosenquote ist fast so niedrig wie nie zuvor.

Letzteres ist auch in den USA solide. Großbritannien und die Eurozone hinken bei den BIP-Wachstumsraten hinterher, aber die Aussichten bleiben positiv.

Selbst wenn wir eine technische Rezession erleben, die als zwei Quartale mit negativem BIP-Wachstum definiert ist, ist es unwahrscheinlich, dass sie lange anhält.

Dadurch sind die Zentralbanken weiterhin datenabhängig, die Märkte haben jedoch hohe Erwartungen für dieses Jahr.

Zeitplan für Zinssenkungen

Man kann davon ausgehen, dass die Fed diesen Lockerungszyklus bald einleiten wird.

Ihre erste Zinsentscheidung wird noch in diesem Monat bekannt gegeben. Einige Anleger erwarten eine Kürzung. Allerdings sind Analysten von der März-Sitzung überzeugter. Sie weisen eine Wahrscheinlichkeit von über 60 % für die erste Zinssenkung um 25 Basispunkte zu.

Andere Industrienationen sollten der Fed folgen. Insgesamt erwarten Analysten eine Reihe von Abschlägen von insgesamt bis zu 150 Basispunkten gegenüber dem aktuellen Niveau.

Das ist es, worüber sich die Anleger derzeit am meisten freuen. Niedrigere Zinssätze führen zu günstigeren Krediten und niedrigeren Kapitalkosten im Allgemeinen, was für Unternehmen und Verbraucher eine willkommene Nachricht wäre.

Wir hoffen auf eine Rückkehr zu einem stabilen und vorhersehbaren Wirtschaftswachstum. Wenn die Zinssätze ohne Eingreifen der Zentralbank neutral bleiben, wird dies das Wirtschaftswachstum – und die Aktienmärkte – massiv unterstützen.

Vielen Dank für Ihre treue Leserschaft,

Das Financial Star-Team

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